Das Wort Gottes

Wort Gottes in der Katholischen Kirche

„Im Anfang war das Wort…“

So beginnt das Evangelium nach Johannes. Jesus Christus wird hier als Wort Gottes zu den Menschen beschrieben. Die Idee ist klar: Gott möchte sich den Menschen zeigen und mit ihnen kommunizieren. Am besten geht das durch Sprechen zu den Menschen und mit den Menschen. Die Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes enthalten die Geschichte Gottes mit den Menschen, denn dort werden die Begegnungen Jesu und seine Gespräche überliefert.

Der Vortrag des Evangeliums bildet den wichtigsten Punkt des Wortgottesdienstes, des ersten Teils der Heiligen Messe. Vorgelesen wird das Evangelium vom Ambo, dem großen Vortragepult, das sich in jeder Kirche findet. Die Worte des Evangeliums in den Kontext der biblischen Schriften und der Zeit Jesu einzuordnen und nach Anknüpfungspunkten im heutigen Leben zu suchen, bildet danach das Hauptaugenmerk der Predigt. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde sie von der Kanzel vorgetragen. Der Prediger, der in der Auslegung der biblischen Schriften ausgebildet sein musste, und als Seelsorger idealerweise die Gedanken und Anliegen seiner Gemeinde kannte, sollte den Inhalt des Evangeliums erfahrbar und fruchtbar machen für die eigene Lebensführung. Mit dem Evangelium, wörtlich übersetzt der „Frohen Botschaft“, soll sich der Mensch persönlich angesprochen und gemeint fühlen von Gottes Liebe.

Von Frère Roger, dem Gründer der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé ist der Satz überliefert „Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast. Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.“

Vielleicht hast Du auch einen Satz oder mehrere Verse aus dem Evangelium, die dir Kraft, Halt und Trost geben. Wenn das so ist, fühle dich gern von Gott getragen, gehalten und getröstet! Glaube fängt damit an.